Abschied von der Katze
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Abschied von der Katze

Für alle Lebewesen kommt einmal die Zeit des Abschieds. Mit der Geburt, fängt das Leben an und früher oder später endet es leider mit dem Tod. Gegen den Tod, bzw. das Sterben können wir uns nicht wehren, aber die Art und Weise, wie wir uns von geliebten Mitgeschöpfen und damit auch unseren Tieren verabschieden, bleibt uns überlassen.

Im Haus gehaltene Katzen haben eine Lebenserwartung von ca. 15 Jahren. Auch 20jährige Katzen sind heutzutage immer öfters anzutreffen. Wer längere Zeit mit einer Katze zusammengelebt hat, empfindet oftmals eine enorme emotionale Bindung an dieses Lebewesen, welche in vielen Fällen weit über den Tod hinaus geht. Und da beginnt schon das Dilemma: Einerseits ist es gut, dass wir unseren Freunden langes schweres Leiden ersparen können, andererseits ist die Entscheidung zur Euthanasie (das schmerzlose einschläfern) oft ein sehr schwerer und extrem emotionaler Entschluss.

Hierbei hilft es, wie viele Halter bestätigen, dass Katzen in der Regel zeigen, wann sie sterben wollen. Das ist keineswegs, wie man annehmen könnte, ein Rückzug, sondern im Gegenteil ein erkennbares Abschiednehmen von geliebten Menschen und der Umgebung.

Auch wenn eingeschläfert werden muss, sollte dies  schonend und pietätvoll geschehen. Viele Tierärzte raten dazu, die Katze im gewohnten Umfeld zu belassen. In der Tierarztpraxis oder Tierklinik sollte es auf keinen Fall Wartezeiten geben. Die einleitende Narkose sollte in einem ruhigen Umfeld möglichst im Arm des Halters erfolgen – ebenso wie die „letzte“ Spritze.

Für die Trauerarbeit des Halters ist es entscheidend, wie er die letzten Stunden miterleben kann. Deshalb benötigt er auch anschließend Zeit für den Abschied – mit kleinen Ritualen, ein schönes „Bettchen“ gestalten, Lieblingsspielzeug mitgeben, eine Kerze anzünden, Musik usw. Auch die feierliche Beerdigung ist Trauerarbeit.

Viele möchten deswegen die Katze nicht einfach dem Tierarzt überlassen, der gesetzlich verpflichtet ist, das tote Tier in die Tierkörperbeseitigung zu geben.

Welche Möglichkeiten der Bestattung gibt es unter anderem?

  • Das Tier bei seinem Tierarzt belassen.
  • In dem  eigenem Garten begraben.
  • Professionelle Tierbestatter, Tierfriedhöfe.
  • Einzeleinäscherung (Urne).

Das Tier bei seinem Tierarzt belassen: Wie oben erwähnt kann man das Tier bei seinem Tierarzt belassen. Für viele Menschen ist der Gedanke, den geliebten Mitbewohner auf diese Art und Weise zu „entsorgen“ jedoch undenkbar.

In dem  eigenem Garten begraben:Wer einen eigenen Garten besitzt, kann sein Tier dort begraben. Das Grab darf jedoch nicht in einem Wasserschutzgebiet liegen und muss eine Mindesttiefe erfüllen, die von Gemeinde zu Gemeinde variieren kann. Im Zweifelsfall sollte man dort kurz anfragen, um auf der sicheren Seite zu sein.  

Professionelle Tierbestatter, Tierfriedhöfe: Nicht jeder verfügt jedoch über einen eigenen Garten oder den von freundlichen Bekannten, dennoch gibt es noch andere Alternativen, wenn einem der Gedanken an die Tierkörperbeseitigungsanlage unvorstellbar ist. Seit einiger Zeit gibt es auch in Deutschland und der Schweiz professionelle Tierbestatter, welche dem trauernden Tierbesitzer mit Rat und Tat zur Seite stehen und den Abschied etwas erleichtern. Zum Beispiel gibt es die Möglichkeit der Erdbestattung auf einem speziellen Tierfriedhof sowohl in Einzelgräbern als auch anonym. Hier können sich auch Tierbesitzer ohne eigenes Grundstück würdevoll von ihrem Liebling verabschieden und für einen bestimmten Zeitraum (variiert von Tierfriedhof zu Tierfriedhof, in der Regel jedoch für 3-5 Jahre) zu den Öffnungszeiten das Grab besuchen.
Einzeleinäscherung (Urne): Wer sich von seinem Tier überhaupt nicht trennen kann, hat die Möglichkeit einer Einzeleinäscherung. Dieses hat den Vorteil, dass die Asche des Tieres in einer meist selbst ausgesuchten Urne verschlossen dem Besitzer übergeben bzw. nach Hause gesendet wird.

Wichtig: Natürlich gibt es noch andere Möglichkeiten sein Tier zu bestatten. Die Preise der verschiedenen Möglichkeiten variieren teilweise enorm. Am leichtesten informiert man sich über solche Möglichkeiten in Zeiten, in denen noch nicht mit einem Abschied zu rechnen ist. Der Kopf bleibt klar, man trifft keine voreiligen Entscheidungen und ist stets für den Ernstfall vorbereitet.

► Beate Jenke, Tiersarg-Gestalterin und Tierbestatterin, stellt sich vor

Gedenkstätten

Eine Hilfe in der Trauer – gerade, wenn die Gräber nicht in der Nähe sind – bilden „Gedenkstätten“. Zu finden sind oftmals Fotos oder Gemälde der Verstorbenen in der Wohnung. Neu in unserer Zeit sind die "Virtuelle Friedhöfe" im Internet. Dort können teilweise auch Kerzen „angezündet“, Bäume „gepflanzt“ oder Blumen „aufgestellt“ werden.

Es gibt viele Möglichkeiten, um der liebevollen Erinnerung einen Raum zu schaffen. Zusätzlich hilft der Austausch mit ebenfalls betroffenen Tierhaltern.

Auch die Katzen trauern

Zum Schluss noch eine Anmerkung. Die wenigsten Katzenfreunde wissen es und man traut es unseren Vierbeinern auch kaum zu, aber Katzen können sehr intensiv und lange trauern. In extremen Fällen bis zu einem Jahr.

Aus diesem Grund sollte man, sofern es möglich ist, auch unseren Vierbeinern die Gelegenheit geben, sich von einem verstorbenen Mitbewohner zu verabschieden. Hierzu könnte man z.B. das leblose Tier einige Stunden in der Wohnung aufbahren, damit jeder, der es möchte, die Möglichkeit erhält richtig Abschied zu nehmen.

Diese Art von Abschiednehmen hilft den Tieren die Situation richtig einzuschätzen. Sie wissen sehr genau, dass ihr Mitgefährte nun nicht mehr unter ihnen auf dieser Erde verweilt. Das oft sehr intensive und lang anhaltende Suchen nach dem toten Mitbewohner entfällt in diesem Falle und Verhaltensauffälligkeiten bleiben oftmals aus.

 

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