Kastration
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Interessantes zur Kastration

Katzen vermehren sich um einiges schneller als wir Menschen. Die Tierheime sind voll mit den unterschiedlichsten Katzen, die alle ein endgültiges Zuhause suchen. Etliche Katzen leben ohne den Menschen als Selbstversorger in Feldern, Wiesen und auch in der Stadt zwischen den Häusern. Sie vermehren sich unkontrolliert und auf ihre Nachkommen wartet ein ebenso hartes und meist kurzes Leben, voller Gefahren. Diese Katzen sind meist wild und haben kein Vertrauen zu den Menschen. Solch eine Katze wird auch nie eine handzahme Schmusekatze werden.

Auch Katzen oder Kater, die ein schönes Zuhause beim Menschen haben und den Freigang genießen dürfen, werden sich mit allen Gefahren, die der Sexualtrieb mit sich bringt, vermehren. Diese Katzenbabys landen meist im Tierheim, oft sogar zusammen mit ihren Müttern.

Aber nicht nur die unkontrollierte Vermehrung (Katzenüberpopulation = Aggressivität steigt) spricht für die Kastration. Sie bringt weitere Vorteile für das Tier selbst als auch für den Halter, da das Tier entspannter ist.

Welche Vorteile bringt die Kastration?

Vorteile für die Katze:

  • Verhalten:
    • Intensiv riechende Harnmarkierung während der Rolligkeit fällt weg, mit der die Katze ihr Territorium markiert.
    • Auch das unangenehme Kreischen während der Rolligkeit entfällt, da sie keinen Zyklus mehr hat.
    • Sie wird häuslicher und weniger aggressiv. (Halter und anderen Katzen gegenüber)
    • Weniger Interesse am Streunen, sie bevorzugt die Nähe des Halters.
    • Der Sexualtrieb entfällt. Somit lebt die Katze  entspannter und länger. Die Lebenserwartung kann sich verdoppeln.
  • Körperlich:
    • Sie wird nicht schwanger, der Nachwuchs steht nicht vor einer ungewissen Zukunft
    • Ihr Krebsrisiko sinkt erheblich (Milchdrüsenkrebs)
    • Geringeres Risiko einer Gebärmutterinfektion (kann lebensgefährlich sein)

 

Vorteile für den Kater:

  • Intensiv riechende Harnmarkierung fällt weg, mit der der Kater sein Territorium markiert. Somit bleibt der unangenehme Katergeruch aus.
  • Kämpfe verringern sich, somit Biss- und Kratzwunden und die Übertragung ansteckender Krankheiten. Grund: Sexualtrieb und alles was dazugehört entfällt
  • Herumstreunen verringert sich, Umkreis wird kleiner. (Gefahr durch Autos verringert sich)
  • Zeugt keinen unerwünschten Nachwuchs, der eine ungewisse Zukunft hätte.
  • Sanfteres Gemüt, leichter zu Erziehen.
  • Längeres und entspannteres Leben, Lebenserwartung kann sich verdoppeln.

Was ist eine Kastration?

Die Kastration zählt heute zu den chirurgischen Routineeingriffen. Es ist eine Sache von ein paar Minuten und kann die Lebenserwartung des Tieres erheblich verlängern. Das Leben der Katze bzw. des Katers wird angenehmer, da der Sexualtrieb mit all seinen Nachteilen entfällt. Darum werden sowohl Kater als auch die Katzen kastriert.

Bei der Sterilisation behält die Katze wie auch  der Kater den  Sexualtrieb mit all seinen Auswirkungen bei, da nur die Eileiter bei der Katze bzw. die Samenleiter beim Kater durchtrennt werden.

Bei der Kastration werden  beim Kater  die Keimdrüsen aus dem Hodensack entfernt, bei der Katze werden die Eierstöcke (Ovarien) entfernt

 

Wann ist der beste Zeitpunkt einer Kastration?

Katzen wie auch Kater sind sehr individuell, auch was das Körperliche angeht. Wann der genaue Zeitpunkt für das einzelne Tier zur Kastration gekommen ist,  kann man beim Tierarzt durch eine Voruntersuchung abklären lassen.

Es empfiehlt sich jedoch, die Tiere vor der Geschlechtsreife kastrieren zu lassen. D.h. bei der Katze vor der ersten Rolligkeit und beim Kater bevor er anfängt mit Harn zu markieren.

Als Richtwert kann man sagen:  Kater werden ca. zwischen dem 8. und 9. Lebensmonat und die  Katzen werden etwa zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat geschlechtsreif.

Vorurteile und Irrtümer:

Es ist nicht richtig, dass eine Katze durch die Kastration ein schlechter Mäusefänger wird

  • Der Jagdtrieb ist der am stärksten ausgebildete Trieb einer Katze und wird durch die Kastration nicht beeinflusst.
  • Kastrierte Kater und Katzen fangen daher genauso viele oder wenige Mäuse wie auch die unkastrierten Artgenossen, sie sind also keine schlechteren Mäusefänger!

Es ist nicht richtig, dass es durch die Kastration bald keine Hauskatzen mehr gibt.

  • Es ist unmöglich alle Hauskatzen zu erwischen.
  • Abgesehen von den wild lebenden „echten“ Wildkatzen gibt es noch viele streunernde Katzen die frei herumlaufen und deren Existenz man nur erahnen kann.

Es ist nicht richtig, dass Katzen sterilisiert werden und die Kater kastriert werden.

  • Katzen werden auch kastriert.
  • Bei der Sterilisation werden nur die Eileiter durchtrennt. Der Eierstock hingegen bleibt funktionsfähig und produziert Hormone, die dazu führen, dass die Katze weiterhin rollig wird.

Es ist nicht richtig, dass eine Katze oder Kater mit reiner Wohnungshaltung nicht kastriert werden muss.

  • Katzen in der reinen Wohnungshaltung bekommen auch ihren Sexualtrieb und wollen diesen dann auch ausleben.
  • Die Katze wird rollig und ihrem Halter dies unmissverständlich durch lautes, eindringliches Schreien mitteilen. Die Abstände in den die Katze schreit werden von mal zu mal kürzer.
  • Der Kater wird mit Harn in der Wohnung markieren und hoffen dass seine Botschaften doch „gelesen“ werden. Dies hinterlässt für die menschliche Nase extrem unangenehme Gerüche. Der Kater wird immer riskantere „Fluchtversuche“ unternehmen, um seinem Trieb nachkommen zu können.

Es ist nicht richtig, dass eine Katze nur zwei mal im Jahr rollig werden kann.

  • Wird die Katze rollig aber nicht von einem Kater gedeckt, kann sie sehr bald wieder rollig werden.
  • Die Abstände zwischen der Rolligkeit werden immer kürzer.
  • In vielen Fällen werden diese Katzen sogar Dauerrollig, was sehr viel Stress für die Katze bedeutet.

Es ist nicht richtig, dass man Katzen durch die Kastration die Freuden des „Sex“ nimmt.

  • Katzen haben keinen Sex einfach aus Spaß, es dient der reinen Fortpflanzung.
  • Man nimmt ihnen somit nicht das „Vergnügen“.
  • Im Gegenteil, das Leben wird entspannter da der Stress, der durch den Sexualtrieb entsteht, wegfällt.

Es ist nicht richtig, dass ein kastrierter Kater einem unkastriertem unterlegen ist.

  • Der Kater, der sich näher an seinem Revier befindet ist im Vorteil.
  • Da ein kastrierter Kater sich nicht mehr auf große Streunerzüge einlässt, hat er keinerlei Nachteile.
  • Im Gegenteil, Katerkämpfe um ein Weibchen sowie die Gefahren des Streunens reduzieren sich.

Es ist nicht richtig, dass die Katze zumindest einmal Mutter werden soll vor der Kastration.

  • Es gibt keinen gesundheitlichen Grund, eine Kätzin vor der Kastration einmal werfen zu lassen.
  • Aus welchem plausiblen Grund soll die Katze den Sexualtrieb und die Jungenaufzucht kennen lernen, wenn es ihr dann doch genommen wird.
  • Es ist besser sie vor der ersten Rolligkeit kastrieren zu lassen und ihr die Einblicke in den Sexualtrieb zu ersparen.

Es ist nicht richtig, dass  Katzen nach einer Kastration fett werden, egal was man macht.

  • Übergewicht ist bei Katzen oft auf falsche Ernährung, zuviel Futter und zu wenig Bewegung zurück zuführen.  
  • Es ist jedoch richtig, dass Katzen nach einer Kastration einen besseren Appetit zeigen.
  • Die Sexualhormone werden nach der Kastration nicht mehr ausgeschüttet. Sie braucht weniger Kalorien als ein unkastrierter Artgenosse.
  • Darum sollte man gerade die erste Zeit nach der Kastration genau im Überblick haben was die Katze frisst, auch danach wäre es ratsam.
  • Übergewicht schränkt das Wohlbefinden der Katze ein und fördert zahlreiche Krankheiten.
  • Generell sollte man gerade bei reiner Wohnungshaltung auf ausreichende Bewegung und auf eine angepasste Futtermenge achten (Geschlecht, Aktivitätsgrad, Alter).