Impfen – ein Streitthema?
Über den Sinn von Impfungen wird bereits so lange diskutiert, wie es Impfungen gibt. In den letzten Jahren sind Impfungen jedoch auch wegen mangelnder Wirksamkeit und diverser Nebenwirkungen in Verruf geraten.
Die wichtigsten Impfungen für die Katze sind die gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und Tollwut.
Katzenschnupfen wird durch Herpes- (FHV) und Calici-(FCV) Viren ausgelöst, „unterstützt“ durch Bakterien der Bordetella- und Chlamydia-Familien. Für die Katzenseuche (FPV) sind Parvoviren verantwortlich und für die Tollwut das Rabiesvirus (auch Rhabdovirus genannt).
Für alle viralen Erkrankungen gilt, dass man den Erreger an sich nicht bekämpfen kann. Man kann lediglich das Immunsystem dabei unterstützen, dass es mit den Viren selbst fertig wird. Eine immunstarke Katze wird daher mit Viren (die es überall gibt, und gegen die man sich auch nicht schützen kann) sehr gut alleine fertig. Problematisch wird das Ganze erst, wenn das Immunsystem geschwächt ist, z.B. durch bakterielle Infektionen oder „einfach“ durch (negativen) Stress.
Eine Impfung soll bewirken, dass das Immunsystem das Virus
„kennt“ und somit schneller und wirksamer darauf reagieren
kann.
Impfstoffe („Vakzine“) enthalten entweder lebende oder abgetötete
Erreger. Das Immunsystem soll an ihnen „üben“, damit es im Falle
einer Ansteckung nicht zu einer Erkrankung kommt.
Der BPT („Bund Praktizierender Tierärzte“ in Deutschland) gibt
sog. „Impfempfehlungen“ heraus, die sowohl die Arten als auch die
Häufigkeit der Impfungen nennen. Bis vor wenigen Jahren wurden
Katzen „einfach“ jährlich geimpft. Das konnte man sich gut merken,
und für die Tierärzteschaft waren Impfungen eine planbare und
krisensichere Einnahmequelle. Man darf nämlich bei aller Diskussion
nicht übersehen, dass Haustier-Impfungen ein millionenschweres
Geschäft sind.
Die Impfempfehlungen „hinken“ den Forschungsergebnissen und Studien
immer einige Jahre hinterher. In den USA wird zum Thema Impfung
bereits seit vielen Jahren geforscht, sowohl was die Wirksamkeit
als auch die Häufigkeit betrifft. In Deutschland gibt es nur wenige
Studien zu dem Thema. Ob und inwieweit da die Pharmalobby Einfluss
nimmt (wie z.B. auch beim Thema Tierernährung, das an den
Universitäten massiv von der Tiernahrungsindustrie „gesponsort“
wird), darüber darf spekuliert werden.
Dem Tierhalter wird durch Artikel in (Fach-)Zeitschriften und in
der Beratung beim Tierarzt häufig ein „schlechtes Gewissen“
gemacht, z.B. mit suggestiven Aussagen wie etwa „Wer seine Katze
liebt…“. Ist man also ein verantwortungsloser Mensch, wenn man sich
kritisch zur Impfung äußert oder die Impfintervalle verlängert?
Eine Verpflichtung zur (regelmäßigen) Impfung gibt es nur, wenn man mit seiner Katze auf Ausstellungen geht und/oder in andere Länder reist. Wobei bei Auslandsreisen im Regelfall nur die Tollwutimpfung vorgeschrieben ist (zusätzlich zu einer nachgewiesenen Entwurmung).
Fakt ist lt. den Forschungen in den USA, dass manche Impfstoffe nicht so wirksam sind wie gewünscht, ein versprochener Impfschutz also fragwürdig ist. Fakt ist auch, dass andere Impfungen hochwirksam sind, und zwar quasi ein ganzes Katzenleben lang – so dass Folgeimpfungen unnötig sind.