Der sichere Balkon
http://www.feline-senses.de/balkonsicherung.html

© 2012

Der Katzenbalkon – ein Abenteuer für die Sinne

Katzen sind neugierig und sehr an ihrer Umgebung interessiert. Die Umgebung vieler Wohnungskatzen ist jedoch eintönig, sie sind von der großen weiten Welt abgeschottet. Die Lebensqualität solch einer Wohnungskatze kann durch den Zugang zu einem Balkon erheblich gesteigert werden. Er ermöglicht ihr die Teilnahme an der Außenwelt, ohne in Gefahr zu geraten – vorausgesetzt, er ist katzengerecht abgesichert.  So erhält die Samtpfote geistige Anregung durch Eindrücke aus der Welt außerhalb der Wohnung. Die Welt nicht nur durch die Scheibe ansehen, sondern sie mit allen Sinnen genießen und fühlen - das ermöglicht ihr flexibler auf Neues zu reagieren und erhöht die Lebensqualität der Katze.

Was biete der Balkon einer Katze?

  • Düfte die durch die Luft schwirren
  • Geräusche von Kindern, Hunden, Autos, Vogelgezwitscher
  • Es gibt immer etwas zum Beobachten – ein Vögelchen, ein Blatt im Wind, ...
  • Das Wetter fühlen: Sonne auf dem Fell, Wind um die Nase, Schnee unter den Pfoten und Wassertropfen von oben.
  • Jagdmöglichkeiten durch Spinnchen, kleine Käfer und sonstige Dinge

Balkon sichern

Muss der Balkon gesichert werden?
JA!  Auf Argumente wie „ meine Katze ist vorsichtig“ oder „ meine Katze würde nie vom Balkon springen“ oder „der Balkon ist nicht hoch“ oder „der Balkon ist zu hoch“ sollten Sie sich auf keinen Fall verlassen. Die Katze ist ein Raubtier und besitzt einen Jagdinstinkt, der die liebste und gemütlichste Katze unvorsichtig werden lassen kann – auch wenn es schon jahrelang gut ging. Und selbst der beste Balancierkünstler unter den Katzen kann bei dem Versuch einen Vogel zu fangen vom Geländer abrutschen oder merkt im Eifer nicht, dass dieser zu Ende ist. Es gab unzählige schwere Verletzungen bei Katzen, die vom Jagdinstinkt geleitet zu einem Sprung ansetzten – dem Vogel hinterher – nicht merkend das sie auf dem Weg nach unten waren und in die Tiefe stützten. Auch hat so manch ein Vogel die vorsichtigste Katze runter vom Balkon und über die Straße flitzen lassen. So schnell kann der Halter nicht reagieren, er kann nur hilflos zusehen wie seine Katze sich aus dem Staub macht oder in die Tiefe stürzt.
Zu einer Artgerechten  Katzenhaltung gehört nun mal die Sicherheit der Samtpfote. In der Wohnung, bei den Fenstern (Vorsicht Kippfensterunfälle) und auch auf dem Balkon.

Den Balkon richtig absichern

Sicherheitsnetz:

  • Es gibt für jede Balkonart das richtige Sicherheitsnetz sowie eine geeignete Befestigungsmöglichkeit. Die Netze gibt es in verschiedenen Qualitäten, Farben und Materialien.
  • Erwerben kann man sie in Zoofachgeschäften vor Ort oder im Internet sowie bei Spezialfirmen.
  • Die Maschen des Netzes sollten möglichst klein sein, denn umso weniger bleibt die Katze hängen. Bei kleinen und schlanken Katzen empfiehlt sich eine Größe von 3-4 cm, bei Senioren genügt auch eine Größe von 5 cm.
  • Befestigungsmöglichkeiten: Bevor sie zum Bohrer greifen, holen sie sich eine schriftliche Genehmigung vom Eigentümer/Vermieter, sofern sie zur Miete wohnen. Ist dies nicht erlaubt oder möchten Sie selber dies nicht, gibt es auch Befestigungsmöglichkeiten ohne Bohren. Die Befestigung kann dann z.B. durch Spannseile oder Teleskopstangen mit Schraubklemmen erfolgen, ebenso mit Mauerklemmen über Blumenkästen.

Feste Bauten:

  • Aus Holzstangen und Hasengitter kann man sich individuell eine Art Katzengehege für den Balkon bauen.
  • Vorteil: Individuelle Lösungen sind exakt möglich.

Elektrischen Katzenzaun:
(Danke für den Tipp an die Pfotenland-Redaktion).

  • Solch einen Anlage ist als abschließende Sicherung für z. B. einen Sichtschutz (siehe Bild) gut geeignet, wenn man kein Netz als „Dach“ spannen will oder kann.
  • Auch in vielen anderen Situationen kann ein elektrischer Katzenzaun als zuverlässiges „letztes Mittel“ gegen besondere „Ausbruchskünstler“ eingesetzt werden. Besser ist es zudem, bei komplizierten räumlichen Situationen eine solche Anlage einzusetzen, als hochkomplizierte Netzgebilde zu bauen, in denen sich die Katze auch verletzen kann.
  • Der Zaun ist für Mensch wie Tier absolut ungefährlich, bei Berührung kribbelt es nur unangenehm. Katzen lernen in der Regel bereits nach der ersten Berührung, dass der Bereich dieses Zauns tabu ist und versuchen es selten ein zweites oder drittes Mal.

Abenteuerspielplatz Balkon

Die Schnittstelle zur Außenwelt kann durch den Katzenhalter noch viel interessanter gestaltet werden. Der Balkon kann durch ein paar einfache Mittel zur einer Katzenoase werden.

Aussichtsplätze: Richtig interessant wird es für die Katze erst, wenn die Möglichkeit zum Beobachten vorhanden ist. Durch eine Klappleiter, die als Aussichtsturm fungiert, durch einen Holzsteg, der dem Geländer entlang gebaut wird, durch Kratzbäume (es gibt spezielle Kratzbäume, die für den Außeneinsatz geeignet sind, wobei allerdings auch ein alter Kratzbaum ausreichend ist).

Pflanzen (Katzenbeet): Sie locken Insekten an, verströmen einen interessanten Geruch und in manche kann sich die Katze hineinlegen. Zum Liegen eigenen sich Gräser (Katzengras) oder Getreide, die in einer großen Wanne angebaut werden. Als Duftoase schafft man mit Lavendel, Thymian, Salbei, Zitronenmelisse und als besonderes Dufterlebnis frische Katzenminze und Geissblatt.

Wunderschachtel: Öfter mal was Neues das gilt auch für die Katze mit Balkon. Z. B. ein großer Pappkarton, der immer wieder mit neuen Düften der großen weitern Welt gefüllt wird. Ungiftige Blätter, Wurzeln. Steine mit Moos, Sand, Wiese, Gräser, ... –  bitte achten sie auf die Ungiftigkeit der Mitbringsel vom nächsten Spaziergang.

Wasserspaß für die Samtpfote:

Katzenteich: Ein kleiner Katzenteich ist einfach angelegt: z.B. ein Plastikwanne (Katzenklowanne) mit Aquarienkies befüllen, ungiftige Wasserpflanzen hinein setzen und darauf achten, daß immer genügend Wasser vorhanden ist. Den Rest erledigt die Natur und wird den kleinen Katzenteich beleben.

Wasserbecken zum Fischen: Noch einfacher ist es, eine Plastikwanne mit Wasser zu füllen und schwimmende Objekte hineinzulegen, nach denen die Katze dann fischen kann: z.B. Tischtennisbälle, Korken, ...

Geschütze Schlafstellen: Auch das ist wichtig auf einem Katzenbalkon. An so einem Ort wird die Katze sicher ein Schläfchen halten wollen oder kann auch einfach nur entspannen.

Spielmöglichkeiten: Da gibt es viele Möglichkeiten – ein Fummelbrett, ein  Baldriantier, ein Mensch, der Spielen möchte oder etwas anderes kann den Aufenthalt auf dem Balkon verschönern.

ACHTUNG!

  • Katzen brauchen auf dem Balkon immer einen schattigen Platz, egal wo sich die Sonne befindet.
  • Unterschlupf ist wichtig, denn auch bei Regen sollte die Katzen die frische Luft genießen dürfen ohne nass werden zu müssen.
  • Frisches Trinkwasser sollte immer bereit stehen, vielleicht sogar ein Trinkbrunnen.
  • Die Katze muss immer freien Zugang zur Wohnung haben. Sie darf nicht auf dem Balkon ausgesperrt werden.

Kein Balkon – was nun?

Für einen Katzenbalkon reicht unter Umständen auch ein Fenster, bei dem das äußere Fensterbrett verbreitert und durch Gitter gesichert wird.  So eine Konstruktion kann man selber bauen oder fertige Lösungen von einigen Herstellern von Katzenschutznetzen erwerben. Dieser kleine Katzenbalkon bedeutet für die Katzen mehr als ein Mensch sich erahnen kann.  Für sie ist es eine Art Schnittstelle zur Außenwelt. Kann sie sich dort hinlegen und die Eindrücke auf sich wirken lassen, hat sie an Lebensqualität dazugewonnen. Lässt es der Platz zu, kann man ihr z. B. Katzengras hinstellen, es gibt ihr Sichtschutz.
Ist auch ein solcher „Minibalkon“ nicht möglich, bleibt noch ein Fenster durch ein spezielles Fenstergitter zu sichern, um es der Katze weit öffnen zu können. Als Aussichtsplatz ist auch das eine gute Alternative zu einem „richtigen“ Katzen-Balkon.